PUCH POWER - NOSTALGIE AUF DEM ASPHALT

von Sabine Hütter, 5. September 2025

80 Meter für die Ewigkeit – 'Puch Maxi Beschleunigungsrennen' in Merkendorf

„Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers.“ – Dieses Zitat des Komponisten Gustav Mahler passt präzise zum 'Puch Maxi Beschleunigungsrennen', das in Merkendorf, bei Bad Gleichenberg, stattfand.

Bei Kaiserwetter säumten erneut tausende Zuschauer die abgesperrte Rennstrecke, die von der Landesregierung eigens für dieses Ereignis freigegeben wurde. 80 Meter – auf den ersten Blick eine kurze Distanz, kaum ein Wimpernschlag. Doch auf dieser Länge entfaltete sich pure Dramatik und eine riesige Portion Tradition: hochgezüchtete Motoren, aber auch nahezu historische Schnauferl gingen an den Start.

Fahrer mit feinem Gefühl für Beschleunigung und Traktion, aber auch Maxi-Liebhaber mit Spaß an der Freud. Manche hochgezüchtete Mopeds schossen in weniger als fünf Sekunden ins Ziel, aber es ging an dem Renntag um mehr als Bestzeiten. „Des is koa Rennen, des is a Lebenseinstellung“, meinte ein älterer Zuschauer, während er den knatternden Start verfolgte.

PUCH MAXI - Steirische, ungebändigte Kraft auf der Rennstrecke - Foto: Sabine Hütter, society-photography.at

Puch Maxi, eine steirische Ikone

Wer die ganze Geschichte der Steiermark verstehen will, kommt an der ‚Puch Maxi‘ nicht vorbei. Seit 1969 prägte sie Straßenbilder und Lebensgeschichten. Sie war robust, günstig, unzerstörbar – und sie wurde zur Eintrittskarte in die Freiheit junger Österreicher.  Für viele Jugendliche war der Moment, in dem man erstmals mit knatterndem Motor über Dorfstraßen fuhr, ein Initiationsritus. 

In Graz-Thondorf gebaut, war sie zugleich ein Symbol für regionale Industriearbeit und stolzes Selbstbewusstsein ganzer Generationen. Anders als die Vespa in Italien, die weltweite Modeikone wurde, blieb die Maxi im Herzen der Steirer verankert – als vertrautes Familienmitglied, nicht als schillernde Diva. 

Mit da Maxi host da sicher oan gfundn, die glei hockt is und mitgfoahrn is“, erzählte ein ehemaliger Arbeiter aus Thondorf am Rande der Rennstrecke.

Das PUCH MAXI Beschleunigungsrennen in Merkendorf ist seit vielen Jahren ein wahrer Publikumsmagnet - Foto: Sabine Hütter ©by society-photography.at

Rennsport als Traditionspflege

Das Beschleunigungsrennen in Merkendorf ist deshalb mehr als ein sportlicher Wettbewerb. Es ist eine Huldigung an jene Vergangenheit, in der die Puch Maxi Alltagskultur war. Väter erzählen ihren Söhnen, Großväter den Enkeln, wie sie selbst einst an genau solchen Maschinen schraubten, frisierten, polierten.

I bin heit nur do, weil mei Enkelin mitfährt – und i will des Gfühl no amoi spürn“, sagte Toni, ein weißhaariger Besucher, bevor der nächste Lauf gestartet wurde. Die Rennstrecke wird damit zur Bühne für eine Erinnerungskultur, die Gemeinschaft stiftet und zeigt, dass Technikgeschichte auch Emotion und Identität bedeutet.

Jasmin Bader – jünger als ihre Rennmaschine

Ein Höhepunkt des Wochenendes war der Sieg von Jasmin Bader (21, Foto). Sie gewann die Klasse 1 auf einer originalen Puch Maxi mit 50 Kubikzentimetern Hubraum – einer Maschine, die deutlich älter ist als sie selbst. Damit verkörperte sie perfekt, was dieses Rennen ausmacht: die Begegnung von Generationen, die Verschmelzung von Vergangenheit und Gegenwart.

Jasmin Bader (21) gewann die Klasse 1 auf einer originalen Puch Maxi mit 50 Kubikzentimetern Hubraum – einer Maschine, die deutlich älter ist als sie selbst. Foto: Sabine Hütter, Fotografin für Society-Photography.at

Dass neben Jasmin noch weitere Amazonen an den Start gingen, zeigt, dass die Puch Maxi niemals ein reines Männergefährt war. Schon in den 1970er- und 1980er-Jahren waren Mädchen stolz darauf, mit dem Moped unabhängig unterwegs zu sein – zur Schule, zur Arbeit, ins Schwimmbad oder zur Disco. Die Maxi war das Gefährt einer neuen Freiheit, jenseits starrer Rollenzuschreibungen.

Fotogalerie

Impressionen der Veranstaltung von Fotografin Sabine Hütter für www.society-photography.at

PUCH MAXI POWER - RENNSZENEN in der Südost-Steiermark | Foto: ©by Sabine Hütter, society-photography.at

Sabine Hütter

SABINE Hütter | Society Photography Austria | Hochzeitsfotografin in Wien, Graz & Salzburg mit Gespür, Erfahrung und dem Talent für authentisches Storytelling.

Mit österreichischen Wurzeln und über 20 Jahren internationaler Erfahrung steht Sabine Hütter für eine Fotografie, die weit über die bloße Abbildung des Offensichtlichen hinausgeht. Von Hochzeiten in Paris über Werbeproduktionen auf den Kanaren bis hin zu Messe-Reportagen in Barcelona hat sie in den vergangenen zwei Jahrzehnten nahezu jedes Umfeld gemeistert – immer mit einem klaren Anspruch:

„Mein ANSPRUCH ist es, keine FOTOS ABZULIEFERN, sondern ZEITZEUGNISSE zu schaffen.“

Diese Haltung prägt ihre Arbeiten bis heute. Egal, ob am Red Carpet der Salzburger Festspiele, beim Red Bull Air Race in Budapest oder am Altar einer kleinen, verträumten Hochzeit in der Südost-Steiermark – Sabine definiert sich nicht über Anwesenheit in Stunden oder Anzahl der Fotos, sondern die Wirkung der Fotos und Videos, die wirklich ansprechen und berühren.

SOCIETY PHOTOGRAPHY AUSTRIA | WIEN, GRAZ & SALZBURG

Heute bietet Sabine gemeinsam mit ihrem Team maßgeschneiderte fotografische Lösungen an, insbesondere im Bereich der Hochzeitsfotografie für Wien, Graz und Salzburg. Ihr Stil verbindet ästhetische Präzision mit emotionaler Tiefe – das AUSSERGEWÖHNLICHE ist hierbei der STANDARD.

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