FOTOREPORTAGEN | STORIES & NEWS der freien Foto-Journalistin Mag. Sabine Hütter
EVENTS, EREIGNISSE & ERLEBNISSE
Im Schatten des Riesenrads – Wiens Anachronismus
November im Prater – Wiens Antwort auf die Hochglanz-Idylle
Wenn Nebel über der Stadt liegt und die Luft nach feuchtem Laub und altem Holz riecht, verliert das Riesenrad jeden touristischen Glanz. Es wird zu einem beinahe metaphysischen Ort. Der Prater ist leer, das Licht gedämpft, der Wind trägt den Geruch von Metall und Erde. Wer jetzt unter den Speichen spaziert, erlebt eine Ruhe, die man in einer Welt des virtuellen Sperrfeuers kaum noch findet.
Humor – Zwischen Haltung, Hybris und Eskapismus
“HUMOR - die Dosis macht das Gift!” - meint Hochzeitsfotografin Sabine Hütter. Kaum ein Begriff wird so häufig missverstanden wie Humor. Er gilt als Zeichen von Intelligenz, sozialer Kompetenz und emotionaler Reife. Doch was passiert, wenn Humor zur Maske wird – zur Dauerpose, hinter der man das Leben nur noch aus der Distanz erträgt? Wenn Lachen nicht mehr Ausdruck innerer Gelassenheit ist, sondern Abwehrmechanismus, der Realität entschärfen oder vermeiden soll? Stichwort: Eskapismus.
Zwischen Wahrheit und Illusion – Der ehrliche Moment in der Fotografie
Fotografie ist kein bloßer technischer Akt, sondern eine Form des Dialogs. Wenn Vincent Peters davon spricht, dass sich in der entscheidenden 1/125 Sekunde Unterbewusstes und Bewusstes begegnen, beschreibt er den Moment, in dem der Fotograf nicht nur ein Bild aufnimmt – sondern sich selbst erkennt. Damit ist jedes Portrait immer auch ein Selbstportrait des Fotografen, so der Grandseigneur der Fotografie.
Doch diese Authentizität ist fragil. Sie hängt davon ab, wie wir das Motiv betrachten – als Objekt oder als Subjekt. Und sie droht verloren zu gehen in einer Ära, in der digitale Nachbearbeitung und künstliche Intelligenz das Bild oft perfekter, aber nicht wahrer machen.
CAFÉ ZARTL - Eine Liebesbeziehung auf wienerisch
Liebeserklärung ans Café Zartl von Mag. Sabine Hütter - In Wien bilden das Hawelka und das Sperl die schillernde Frontlinie der Kaffeehauskultur – die großen Namen, die in jedem Reiseführer stehen, in jeder Fernsehdokumentation auftauchen, mit Touristen gefüllt, die auf der Suche nach dem „echten Wien“ sind. Doch das, was ich an Wien wirklich liebe, liegt nicht im Rampenlicht, sondern eine Spur dahinter – in der Rasumofskygasse, Ecke Marxergasse, im Dritten. Dort steht das Café Zartl.